Tuesday, December 20, 2016

Ach, diese Männer



Seit zwei Monaten habe ich mich auf die SubRosaDictum gefreut. Wollte mit jemand Besonderem hingehen. Dann am Donnerstagabend vor der Party aus heiterem Himmel die Absage. Weil er in der Woche zuvor krank war. 

Männer und Krankheiten. 

Kürzlich las ich, dass eine Frau während der Geburt annähernd so starke Schmerzen empfindet, wie ein Mann, wenn er erkältet ist. Krass, oder? 

Also habe ich mich auf die Suche nach Ersatz gemacht. Ich war, in Berlin, zwar durchaus schon komplett alleine auf SM-Partys, aber auf so einer großen (und teuren) Party wollte ich es dann doch nicht riskieren. 

Am Samstag dann um 16 Uhr die nächste Absage. Der Ärmste war fiebrig. Nahtoderfahrung und so. Auch voll krass. 

Mir selbst hat es einfach auf die Laune geschlagen. Fängst du jetzt an, dich zu schminken, zu frisieren etc., oder scheißt du auf die Party und die 50 € für’s Ticket, die du bereits hingeblättert hast?

Dann brach das große Chaos los.

Auf ein Pferd zu setzen war offensichtlich die falsche Strategie.

So antwortete ich also mehreren Männern.

Darunter einer, der mir nur einmal ein aktuelles Farbfoto von sich hätte schicken müssen. Ohne Verpixelungen oder sonstigen Entfremdungen.

Die Sache wär‘ a gmahde Wies’n g’wesen.

Auf der Party entdeckte ich ihn. Er war im Gespräch mit einer brünetten Dame. Ich erkannte ihn an seinem Smoking.

Bildhübscher sportlicher Kerl.

Hätte ich das gewusst…

Leider konnte ich das Gespräch nicht unterbrechen. Naja, ich wollte es nicht.

Trotzdem schickten wir uns SMS hin und her. Und trafen uns irgendwann hinter der Bar…

Was für ein Typ. Wie trainiert er unter seinen Klamotten war, wusste ich von seinen Fotos. Aber dass er live so chic war… Hui…

Allerdings musste er mich ja unbedingt vor einer Dame blamieren. Das Mädel starrte mich auffällig häufig an. Dann redete sie mit ihrem Freund und ich wurde von zwei Leuten angestarrt.

Mein chicer Smoking ging dann zu ihr und redete mit ihr. Sie hätte mir schon gefallen…

„Sie steht nicht auf Frauen“ sagte er nüchtern.

„Wie bitte? Was hast du ihr gesagt?  Na, vielen Dank!“

Als ihr Freund wieder bei ihr war, kam er zu mir und fragte mich, von welchem Hersteller mein Korsett war.

Irgendwie seltsam. Ich werde sehr oft auf meine Klamotten angesprochen, weil ich gern außergewöhnliche Designer suche. Naja… 

Er war auf jeden Fall spannend… Irgendwann fragte er mich, ob er mich küssen dürfe…

Die Kombination aus seiner höflichen Frage, seiner Gestalt, der Situation… Ja, gerne! 

Männer können sich online einfach nicht verkaufen.

Ein schöner Kuss.

Mein Problem war nur, dass ich bereits zu Beginn des Abends einen sehr spannenden, hübschen, grau melierten Mann entdeckt hatte… Mit dem sich ständig Blickkontakt ergab, und den ich einfach anbaggern musste…

Irgendwann standen wir küssend am Rand der Tanzfläche. Seine Hände wanderten unter meinen Latexrock. Schoben ihn nach oben, bis wirklich jeder sehen konnte, was er mit seinen Fingern tat.

Beobachter, die sich erst im Nachhinein zu erkennen gaben.

Ein Mann links von mir, den es offenbar nicht störte, dass sich mein nackter Oberschenkel gegen ihn presste.

No comments: